Tricks für kleine Medizinmuffel: Wie man Medikamente ins Kind bekommt

Der Löffel mit der Medizin hat es bei Kindern schwer. Er trifft oft auf zusammengepresste Lippen, gerümpfte Nasen, heftig abgewandte Köpfe. Doch es hilft alles nichts – das Kind ist krank und muss das Medikament nehmen. Mamaclever hat einige Tipps und Tricks recherchiert, wie man Babys und Kleinkindern einfacher Medikamente verabreichen kann. 

Wenn man einem Kleinkind Antibiotika verabreichen muss, dann kann man daran schon mal verzweifeln. Es ist schließlich wichtig, dass das Kind die Medizin über einige Tage hinweg in der richtigen Dosierung bekommt, nur was tun, wenn es sich dabei absolut unkooperativ verhält? Gewalt will man ja schließlich nicht anwenden und für künftige Medikamentengaben wäre das auch eher kontraproduktiv. Wir hatten das Problem mal mit Augensalbe und mit einem rosafarbenem, nach Erdbeeren schmeckenden Saft, den unser Sohn aber komplett verweigerte.

Also habe ich Tipps recherchiert, wie man die Medizin möglichst stressfrei ins Kind bekommt.

Säfte und flüssige Medikamente

Im Handel gibt es diverse Hilfsmittel wie Medikamenten-Schnuller* oder Medizinsauger*, mit denen man versuchen kann, flüssige Medikamente ins Kind zu bekommen. Eine Alternative hierzu ist eine Spritze ohne Nadel oder eine Pipette, die man für wenige Cent in jeder Apotheke bekommt. Damit kann man den Saft zum einen einfach richtig dosieren, zudem kann man ihn in mehreren Portionen hinter die Backenzähne des Kindes spritzen und so die Geschmackspapillen umgehen. Außerdem tun sich die Kinder dann mit dem Schlucken leichter.

Es empfiehlt sich, dem Kind danach etwas Süßes zu Trinken zu geben oder einen Keks oder Fruchtmark, damit der unangenehmem Geschmack schnell weg ist.

Manchmal hilft es auch, das Medikament mit Milch, Saft oder Tee zu mischen oder in Fruchtmark oder Joghurt zu rühren. Aber das geht nicht immer, denn Eisen- und Fluorpräparate sowie manche Antibiotika und Milch vertragen sich nicht und manche Medikamente müssen einfach pur genommen werden. Also sicherheitshalber vorher den Arzt oder Apotheker fragen, wenn Ihr es so versuchen wollt.  Außerdem ist nicht gewährleistet, dass das gesamte Medikament im Kind landet, wenn es nicht aufisst, also am besten immer nur in ganz kleine Portionen untermischen.

Wenn wirklich gar nichts anderes hilft, dann bleibt noch folgende, allerdings ziemlich rabiate Methode: Man nimmt das Kind auf den Schoß, legt den Kopf etwas nach hinten und hält dann die Nase zu, während man das Medikament in den Mund spritzt. Dann muss das Kind zwangsläufig schlucken.

Ein Trick für Augentropfen

Zunächst mal lassen sich Augentropfen besser verabreichen als Augensalben, also bittet den Arzt, Euch möglichst Tropfen und keine Salbe zu verschreiben. Die Tropen muss man keinesfalls ins offene Auge geben, es geht auch anders. Das Kind sollte sich dazu hinlegen und die Augen schließen. Die Tropfen gibt man dann in die Augeninnenwinkel und zieht danach das unter Lid vorsichtig herunter. Die Tropfen verteilen sich dann quasi von selbst im Bindehautsack, wenn das Kind blinzelt. Wenn sie allerdings die Wange herunterlaufen, muss man den Vorgang wiederholen.

Wenn das Kind schon etwas älter ist, kann man ihm auch sagen, dass es nach dem Reintropfen die Augen einmal ganz groß aufreißen soll. Und alternativ kann man die Prozedur natürlich auch anwenden, wenn das Kind tief und fest schläft.

So flutschen Zäpfchen besser

Zäpfchen, zum Beispiel gegen Fieber, lassen sich bei sehr kleinen Kindern oft besser verabreichen als Saft. Am besten bekommt man sie ins Kind, wenn es mit angewinkelten Beinen auf der Seite liegt. Angewärmte Zäpfchen flutschen besser, dazu nimmt man sie vorher in die Hand oder lässt etwas warmes Wasser drüberlaufen. Cremes und Öle sind zum Einführen oft weniger geeignet, da sie die Aufnahme des Wirkstoffes beeinträchtigen können. Vaseline kann man allerdings benutzen. Eine Studie ergab außerdem, dass Zäpfchen, die falsch herum, also nicht zuerst mit der spitzen Seite, eingeführt werden, besser im Enddarm bleiben. Auf jeden Fall sollte man die Pobacken nach dem Einführen ein wenig zusammendrücken, damit das Zäpfchen auch drin bleibt.

Habt Ihr noch andere Tipps und Tricks parat? Dann hinterlasst einen Kommentar!

Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

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2 Antworten

  1. Francis sagt:

    Mhm.. gute Idee wird probiert!

  2. Nils sagt:

    Den Schnuller finde ich ja super, das probieren wir gleich mal aus.

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