X

Gebrauchte Kinderkleidung clever verkaufen

Babys und Kinder wachsen so schnell aus ihren Sachen heraus, dass sich schon bald stapelweise zu kleine Kleidungsstücke ansammeln. Aus den Stapeln werden Kisten und spätestens wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, ist es Zeit, sich von den Stücken zu trennen. Zum Wegwerfen sind sie viel zu schade. Doch wie macht man sie am besten zu Geld? Mamaclever vergleicht verschiedene Möglichkeiten, Kinderkleidung gewinnbringend loszuwerden.

Vielerorts kann man gebrauchte Bodys und T-Shirts für einen Euro kaufen, aber manche Kindersachen bringen gebraucht durchaus noch gutes Geld. Das gilt vor allem für Kleidung mit Öko-Siegel oder für begehrte Marken wie Smafolk, Racoon oder Petit Bateau. Auch teure Schneeanzüge wie von Ticket Outdoor oder gut erhaltene Markenschuhe erzielen gebraucht noch erhebliche Beträge. Und auch Kleinvieh macht Mist – wer 20 Bodys für einen Euro verkauft, der kann davon schon wieder ein neues Teil kaufen. Deshalb lohnt es sich durchaus, gebrauchte Kinderkleidung zu verkaufen – egal ob online oder offline.

Kinderkleidung auf Flohmärkten verkaufen

Der Klassiker ist natürlich, die Kindersachen auf einem Flohmarkt zu verkaufen. Diese Möglichkeit kommt aber nur für das Sommerhalbjahr in Betracht – es sei denn, es handelt sich um einen Indoorflohmarkt. Es gibt drei Möglichkeiten: Man geht auf einen ganz normalen Flohmarkt, auf einen speziellen Flohmarkt rund ums Kind oder entscheidet sich für den Nummernflohmarkt. Bei normalen Flohmärkten ist die Standgebühr oft relativ hoch, so dass sich das ganze nur dann lohnt, wenn man auch sonst noch einiges an Hausrat zu verkaufen hat. Ein weiterer Nachteil ist, dass man für Flohmärkte am Wochenende sehr früh aufstehen muss und in der Regel der ganze Tag dafür drauf geht.

Auf Kinderflohmärkten dagegen findet man genau die richtige Zielgruppe und dort kann man oft mehr verkaufen als auf normalen Flohmärkten, wo man erfahrungsgemäß viele Kisten wieder mit nach Hause schleppt. Zudem werden Kinderflohmärkte oft von Gemeinden oder Kitas organisiert und die Standgebührt beträgt nicht selten nur einen selbst gebackenen Kuchen. Diese Flohmärkte fangen auch nicht so früh morgens an wie die normalen, manche sind sogar am Nachmittag oder Abend. Und oft gehen sie auch nicht so lange wie normale Flohmärkte. Wer sich mit anderen Müttern einen Stand teilt, hat ein attraktiveres Angebot und vielleicht sogar noch Spaß beim Verkaufen.

Auf dem Flohmarkt kann man seine Preise natürlich selbst festlegen, aber man sollte schon zum Feilschen bereit sein. Durch Mengenrabatte kann man die Zahl der verkauften Sachen steigern.

Ganz anders funktioniert der Nummernflohmarkt, auch vorsortierter Babybasar genannt. Dort muss man sich zu einem festgelegten Termin eine Verkäufernummer besorgen – was meist mit Anstehen verbunden ist. Kurz vor dem Nummernflohmarkt gibt man dann seine Sachen körbeweise beim Veranstalter ab. Jedes Teil muss allerdings mit einem Etikett versehen werden, auf dem die Verkäufernummer steht und der gewünschte Preis. Das ist ziemlich aufwendig. Die Zahl der Körbe ist häufig limitiert und meist werden entweder nur Herbst- und Wintersachen oder nur Frühjahr- und Sommersachen angenommen. Die Sachen werden dann von freiwilligen Helfern nach Größen sortiert. Bei solchen Flohmärkten wird oft sehr viel verkauft. An der Kasse wird das Etikett von der Ware abgetrennt und der Verkäufer bekommt dann den Erlös abzüglich 20 bis 25 Prozent, die der Veranstalter einbehält, meist für einen guten Zweck. Die restliche Ware muss man wieder abholen oder sie wird gespendet.

Der Zeitaufwand ist vom Anbringen der Etiketten mal abgesehen relativ gering und wer nicht gerne mit sich handeln lässt, für den ist das eine gute Alternative. Sind die Sachen aber deutlich teurer als das Gros der Klamotten anderer Verkäufer, dann werden sie wohl nicht verkauft, weil die Auswahl bei solchen vorsortierten Märkten meist sehr groß ist.

Kinderkleidung in den Second-Hand-Laden geben

Man kann die gebrauchten Kleidungsstücke natürlich auch in einen Kinder-Second-Hand-Laden bringen. Allerdings nehmen solche Läden nicht alles an, sondern meist nur sehr gut erhaltene Markensachen. Alles wird man dort also nicht loswerden. Die meisten Second-Hand-Läden verkaufen die Ware auf Kommission, das heißt, wenn sie nach einer gewissen Zeit nicht verkauft wurde muss man sie wieder abholen oder sie geht in den Besitz des Ladens über. Und natürlich wollen und müssen Second-Hand-Läden auch noch was verdienen, so dass man in der Regel nur 30 bis 60 Prozent des Erlöses bekommt. Den Preis legen die Läden entweder selbst oder in Absprache mit dem Verkäufer fest. Man wird so mit seiner gebrauchten Kleidung weniger verdienen als beispielsweise auf dem Flohmarkt, hat aber auch sehr viel weniger Zeitaufwand.

Gebrauchte Kinderkleidung bei H&M abgeben

Nicht gerade verkaufen, aber dennoch gegen einen Gutschein loswerden, könnt ihr gebrauchte Kinderkleidung auch bei H&M. Pro abgegebener Tüte bekommt ihr einen Gutschein über 15 Prozent Rabatt für euren nächsten Einkauf. Pro Tag könnt ihr maximal zwei volle Tüten abgeben. Wie groß die sein dürfen, darüber gibt es keine Angaben. Es kann aber Kleidung von sämtlichen Marken drin sein und die darf auch kaputt sein.

Gebrauchte Kinderkleidung online verkaufen

Wenn es darum geht, Kinderkleidung gebraucht im Internet zu verkaufen, fällt den meisten sofort Ebay ein. Der Verkauf dort ist allerdings ziemlich aufwendig, denn man muss jedes Teil fotografieren und möglichst ausführlich beschreiben. Und nach der Auktion muss man die Ware verpacken und verschicken. Da geht einiges an Zeit für drauf – und man weiß nicht, wie viel es letztlich bringt.

Begehrte Teile bringen mit dem richtigen Endzeitpunkt (am besten abends am Wochenende) allerdings oft ziemlich viel ein, aber es ist immer ein bisschen Glück und Zufall mit im Spiel. Für Markensachen lohnt sich Ebay und auch Sachen von H&M sind dort ziemlich begehrt und bringen in der Regel mehr ein als auf dem Flohmarkt. Allerdings fällt auch für Ebay eine Provision an – sie liegt bei 10 Prozent. Das Einstellen ist meist kostenlos, es sei denn, man versteigert mehr als 20 Teile im Monat. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Sachen, die als Auktion eingestellt werden, auch verkauft werden und man sie dann los ist.

Wenn man eine Preisvorstellung hat, die nicht unterboten werden soll, empfiehlt es sich, die Kleidung bei Ebay Kleinanzeigen einzustellen. Dafür sollte man seine Kleidungsstücke zwar auch fotografieren und beschreiben, aber das ganze ist komplett kostenlos. Saisonware – begehrte Schneeanzüge, Winterstiefel etc. – wird man oft ziemlich schnell los, wenn man mit seinem Preis im Rahmen der anderen Angebote liegt. Käufer, die in derselben Stadt wohnen und den Artikel abholen können, zahlen oft auch etwas mehr als auf Ebay, wo noch Versandkosten dazu kommen. Allerdings dauert es oft länger als bei Ebay, bis alles weg ist. Und verschicken muss man die Ware häufig auch.

Eine Alternative zu Ebay-Kleinanzeigen ist die Flohmarkt-App Shpock, die es für Android Geräte und Apple-Geräte gibt. Dort werden potentiellen Käufern die Produkte zuerst angezeigt, die sich in ihrer Nähe befinden. Dort gibt es eine Kategorie Baby & Kind. Die Nutzung ist kostenlos, es gibt kostenpflichtige Features, die man dazubuchen kann, beispielsweise die VIP-Markierung Eurer Angebote. Als Verkäufer kann man Angebote auch direkt auf Facebook teilen, allerdings kann der Verkauf allein auf Shpock etwas schwieriger werden, besonders, wenn ihr nicht in einer Großstadt wohnt und potentielle Käufer weiter weg wohnen. Shpock ist nicht so bekannt wie Ebay-Kleinanzeigen und dementsprechend wird die App von weniger Menschen genutzt.

Eine gute Alternative zu Ebay Kleinanzeigen ist auch Vinted. Dort kann man seine Sachen wie bei Ebay Kleinanzeigen kostenlos einstellen und sowohl lokal (Selbstabholung) als auch deutschlandweit verkaufen (Versand). Wenn man eine sicherer Bezahlungsoption wählt, kassiert Mamikreisel 5 Prozent des Verkaufspreises. Wer Überweisung oder Barzahlung bei Übergabe wählt, kann dort allerdings weiterhin kostenlos verkaufen. Anders als bei Ebay Kleinanzeigen bewertet man dort die Mütter, die etwas verkaufen, so dass man sich ein Bild von der Seriösität der Verkäuferin machen kann. Der Aufwand ist ansonsten der selbe und auch die Preise, die sich erzielen lassen, sind mit Ebay Kleinanzeigen vergleichbar. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Sachen über Ebay Kleinanzeigen oft schneller weg gehen, aber das kann auch Zufall gewesen sein.

Des weiteren gibt es unzählige Flohmarktgruppen auf Facebook, in denen Kinderkleidung verkauft wird. Allerdings kann dort nicht überprüft werden, wer die Ware anbietet und welche Adresse er hat, so dass es wenig Sicherheit gibt, wenn man vorab bezahlt. Und man kann das Angebot auch nicht so gut durchsuchen wie bei Ebay Kleinanzeigen oder Mamikreisel. Und wenn es sich um eine geschlossene Gruppe handelt, erreicht man natürlich weniger potentielle Käufer als auf anderen Plattformen. Das Einstellen ist kostenlos, aber der Aufwand ist vergleichbar mit Ebay Kleinanzeigen und Mamikreisel. Mehrere Flohmarktgruppen findet ihr hier aufgelistet.

Kinderkleidung paketweise online verkaufen

Und dann gibt es noch das Ankaufportal Percentil. Dort wird man mit wenig Aufwand schnell sehr viel Kleidung los, allerdings ist der Verdienst dort auch am geringsten.

An Percentil könnt ihr gebrauchte Kinderkleidung senden. Es müssen mindestens zehn Artikel sein, die in sehr gutem Zustand sind. Babykleidung bis Größe 92 oder Lowcost-Marken werden nicht akzeptiert. Im Gegenzug bekommt ihr einen Gutschein von 20 Euro, mit dem ihr im Percentil-Online-Shop gebrauchte Kleidung kaufen könnt.

Fotos: Mamaclever, Kinderado

Wenn Dir der Artikel gefällt, dann pinne ihn auf Pinterest. Danke.

 

Eva Dorothée Schmid: Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.
Verwandte Beiträge