Stillprobleme? Hier gibt’s Hilfe

Neugeborenes an der mütterlichen Brust beim Stillen

Viele Mütter wollen ihr Baby stillen, aber das ist leider gar nicht immer so einfach. Vor allem, wenn es im Krankenhaus dazu keine gute Beratung gibt, kommt es häufig zu Problemen beim Stillen. Nachsorgehebammen sind die ersten Ansprechpartnerinnen, aber nicht immer können sie helfen. Lest hier, wo ihr kompetente Hilfe bei Stillproblemen bekommt.

In den Entbindungskliniken arbeiten häufig auch Stillberaterinnen. Wenn es kurz nach der Geburt nicht so richtig klappt mit dem Stillen, dann fragt unbedingt nach einer solchen Stillberaterin, denn die Beratung im Krankenhaus ist kostenlos. Wer nach der Entlassung mit Stillproblemen konfrontiert wird, der fragt zunächst seine Nachsorgehebamme um Rat. Oft kann die helfen und die Stillberatung durch die Hebamme ist eine Kassenleistung, auf die ihr Anspruch habt und die mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann. Und zwar ziemlich lange: Ihr könnt die Hebamme bis zu acht Wochen nach der Entbindung in Anspruch nehmen und auch danach  übernehmen die Krankenkassen die Kosten für zwei telefonische und zwei persönliche Beratungstermine bis zum Ende der Stillzeit.

Was kostet Stillberatung?

Manchmal können Hebammen allerdings nicht weiterhelfen. Dann gibt es noch die Möglichkeit Hilfe bei einer Stillberaterin zu suchen. Es gibt Stillberaterinnen, die haben eine wissenschaftlich fundierte 200-stündige Fortbildung und das internationale IBLCE-Examen absolviert. Die Abkürzung steht für International Board Certified Lactation Consultant. Solche Stillberaterinnen bieten Einzel- oder Gruppenberatungen für stillende Mütter und fachlich kompetente Hilfe bei Stillproblemen an und unterstützen die Hebamme in Akutsituationen. Allerdings tun sie das nicht kostenlos und die Kosten für eine Still- und Laktationsberaterin IBCLC bei speziellen Stillproblemen darf in Deutschland nicht  von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Was man für eine solche Stillberaterin, die auch Hausbesuche macht, bezahlen muss, ist unterschiedlich. Die Kosten bewegen sich aber in der Regel zwischen 40 und 70 Euro pro Stunde, telefonische Kurzberatungen gibt es schon ab 20 Euro. Eine Stillberaterin IBCLC in Eurer Nähe könnt ihr hier suchen. In Österreich sind die Stillberaterinnen hier aufgelistet und für die Schweiz hier.

Ehrenamtliche Stillberaterinnen bieten kostenlose Hilfe an

Unterstützung bieten aber auch die Stillberaterinnen der La Leche Liga (LLL) und der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AfS) an. Diese Stillberaterinnen haben in der Regel selbst Kinder und kennen das Stillen daher aus erster Hand. Sie arbeiten ehrenamtlich und beraten meist telefonisch oder per E-Mail und für die Mütter kostenfrei. Manche kommen sogar kostenlos nach Hause. Die Beraterinnen der La Leche Liga findet ihr unter diesem Link, die der AfS hier.

Die Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen bietet auch eine von ehrenamtlichen Stillberaterinnen besetzte Hotline an, die täglich unter der Telefonnummer 0228/92 95 9999 erreichbar ist.

Empfehlenswert sind auch Stillgruppen, die von Stillberaterinnen geleitet werden und in denen sich stillende Mütter miteinander austauschen können. Für diese Stillgruppen gibt es feste Termine, zu denen sie stattfinden und manchmal wird um einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 2 bis 4 Euro gebeten.

Online-Stillberatung

Und dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, sich online Hilfe zu suchen. Auf Rund-ums-Baby bieten Biggi Welter und Kristina Wrede Stillberatung an, die beiden sind Stillberaterinnen der La Leche Liga. Und dann gibt es auf Facebook auch noch Stillgruppen, in denen ihr Hilfe und Rat findet bei Problemen und in denen sich neben anderen stillenden Müttern ehrenamtliche Stillberaterinnen und auch solche der IBCLC tummeln. Eine heißt Stillen – Fragen und Antworten. Es handelt sich um eine geschlossene Gruppe, die rund 5 000 Mitglieder hat. Fragen, die man dort stellt, können nur von den Mitgliedern gesehen werden. Die andere Stillen und Muttermilch ist ebenfalls eine geschlossene Gruppe, sie hat rund 1000 Mitglieder.

Und zu guter Letzt will ich noch die Seite Stillkinder der Stillberaterin IBCLC Regine Gresens nennen, wo man auch Antworten zu vielen Fragen rund ums Stillen findet. Dort gibt es auch einen 60-minütigen Online-Video-Kurs zum richtigen Anlegen, der kostet  24,90 Euro. Regine Gresens berät auch per Skype für 1 Euro pro Minute.

Foto: Flickr/Roberto Saltori unter CC BY-NC 2.0

Anlaufstellen bei StillproblemenWenn Dir der Beitrag gefällt, dann pinne ihn auf Pinterest. Danke.

 

Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. Küstenmami sagt:

    Moin und danke für Deinen Artikel!

    Mit einer Stillberatung habe ich schon beim Küstenjungen richtig gute Erfahrungen gemacht und würde auch in dieser Stillzeit wieder darauf zurückgreifen! Ich habe eine Stillberaterin gefunden, die bei einem Kinderarzt in der Praxis mit drin war – eine tolle Kombination 🙂

    Viele liebe Grüße

    Küstenmami

  2. Christina Law-Mclean sagt:

    Super! Diese Zusammenfassung wo man Stillhilfe bekommt, erscheint zur richtigen Zeit! es scheint immer mehr Mütter zu geben, die während des immer kürzer werdenden Krankenhausausaufenthalts noch nicht so recht zu einem eingespielten Stillpaar geworden sind. Dazu hin gibt es auch immer mehr Frauen, die trotz intensiver Suche entweder keine Hebamme finden oder sich nicht gut betreut fühlen, aber dann gar keine Alternative haben.
    Inzwischen kommen meine Patientinnen, die in meine Stillsprechstunde kommen oft von recht weit her. Dennoch freuen sie sich trotz langem Anfahrtsweg über kompetente Hilfe und haben auch mal Tränen der Rührung in den Augen, wenn das Anlegen zum ersten Mal richtig klappt. Leider wussten diese Frauen manchmal nur durch Zufall von der Möglichkeit, sich von einer IBCLC beraten zu lassen und schlugen oft vor, dass man “das doch mal bekannter machen müsste”.
    Und auch die steigende Nachfrage nach Onlineangeboten habt Ihr gut erkannt! Parallel dazu, dass die Frauen immer weiter in die Entbindungskliniken fahren müssen, steigt auch das Interesse an meinen Skype-Beratungen (oft, wenn die Anfahrt weit aber machbar ist, machen wir es so, dass die Frauen zunächst in die Sprechstunde kommen und wir eventuelle Folgeberatungen dann aber per Skype machen)
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Christina

Schreibe einen Kommentar zu Küstenmami Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.