Urlaub mit Baby oder Kleinkind: Die besten Tipps

Tipps zum Verreisen mit BabyWer mit einem kleinen Kind verreisen will, der muss einiges beachten. Das fängt mit der Wahl des Verkehrsmittels an, geht über die Buchung der richtigen Unterkunft bis hin zum geeigneten Reisebett. Und auch Sonnen- und Mückenschutz sind ein wichtiges Thema. Und wie heißen Pampers eigentlich im Ausland? Mamaclever hat einige nützliche Tipps zusammengestellt rund ums Verreisen mit Baby und Kleinkind.

Verreisen war hier schon öfters in der ein oder anderen Form ein Thema, aber jetzt will ich Euch alle Infos rund ums Reisen mit Kind nochmal zusammen in einem Artikel präsentieren, plus zusätzliche Tipps und Informationen.

Verkehrsmittel wie Taxi oder Mietwagen

Wenn man auf der Reise öffentliche Verkehrsmittel nutzen will, dann gilt es einiges zu beachten. Das fängt schon mit dem Taxi zum Flughafen an. Wenn das Kind nämlich noch so klein ist, dass es in einer Babyschale befördert werden muss, dann wird es schwierig. Taxis müssen nämlich keine Babyschalen vorhalten und es wird von den Eltern erwartet, dass sie ihre eigene mitbringen. Die will man aber nicht immer mit in den Urlaub nehmen, mit Kleinkind hat man sowieso schon genug Gepäck. Also entweder einige Tage vorher ein Taxi mit Babyschale suchen, das muss in jedem Fall vorbestellt werden, spontan geht da gar nichts und auch mit Vorbestellung ist das nicht ganz leicht, wie ihr hier nachlesen könnt. Oder die Babyschale am Flughafen aufbewahren lassen, das wird bei längeren Reisen allerdings teuer.

Im Ausland bleibt das Problem bestehen, man wird in den meisten Ländern nur sehr schwer ein Taxi finden, das eine Babyschale an Bord hat. Auch Kindersitze sind oft Mangelware. Oft nehmen Taxifahrer einen auch einfach mit Baby auf den Schoß mit, aber ob man das riskieren will, muss jeder selbst entscheiden. In einigen Ländern, zum Beispiel in vielen Staaten der USA, ist das allerdings schlicht nicht möglich, denn man wird dort nur schwer einen Taxifahrer finden, der einen ohne Babyschale befördert, weil er eine hohe Strafe riskiert. Das gleiche kann für Shuttlebusse vom Flughafen zum Hotel gelten. Deshalb sollte man sich über die Bestimmungen im Vorfeld im Internet informieren, am besten man fragt in Foren nach, die sich mit dem Zielland beschäftigen und wo es vielleicht den ein oder anderen gibt, der das gleiche Problem schon einmal hatte. Als wir Urlaub in Florida gemacht haben, haben wir letztendlich die Babyschale verpackt in einem Müllsack mitgenommen – es gibt Fluggesellschaften (Air Berlin beispielsweise), wo die kostenlos als Sperrgepäck befördert wird. Sonst wären wir nur sehr schwer vom Flughafen zum Hotel gekommen.

Wenn man einen Mietwagen vor Ort gebucht hat, dann ist es auch eine Überlegung Wert, den eigenen Kindersitz mitzunehmen, denn oft kann man zwar einen Kindersitz dazubuchen, aber er kostet pro Tag extra. Im Flugzeug kann man ihn dagegen eventuell kostenlos mitnehmen. Viele Fluggesellschaften bieten Sonderregelungen für Familien an, was zusätzliches Gepäck wie Kinderwagen, Reisebett oder Kindersitz betrifft. Eine kleine Übersicht, was wo erlaubt ist, bietet Kidsaway.

Fliegen mit Kind

Stichwort Flugzeug: Die meisten Fluggesellschaften erlauben Babys als Fluggäste ab einem Alter von sieben Tagen. Familien mit Kindern unter zwei Jahren müssen keinen eigenen Sitzplatz für ihr Kind buchen. Allerdings wird das Kind dann mit dem Loop Belt auf dem Schoß der Eltern gesichert und das halten Experten für gefährlich. Wenn man einen eigenen Platz für das Kind bucht, dann muss man einen fürs Flugzeug zugelassenen Kindersitz mitführen. Eine Alternative dazu ist der Cares Gurt*. Hier gibt es einen Erfahrungsbericht zum Cares-Gurt.

Nach der Buchung sollte man auf jeden Fall die Service-Hotline der Fluggesellschaft anrufen und nach einem Platz in der Kinderreihe fragen. Das ist in größeren Flugzeugen die erste Reihe nach der Wand und dort hat man mehr Beinfreiheit und es besteht die Möglichkeit, kleinere Babys (bis ca. 10 Kilo und 7o Zentimeter) in einem an der Wand befestigten Baby-Basket oder Baby-Bassinnet unterzubringen. Wenn man selbst online versucht, diese Reihe zu reservieren, dann sieht es häufig so aus, als ob das nicht mehr geht. Viele Fluggesellschaften blocken diese Plätze, so dass sie nur von Familien reserviert werden können. Je früher man sich darum kümmert, desto besser, denn diese Plätze sind natürlich limitiert und sehr begehrt. Mehr dazu hier: Fliegen mit Kind – wie gefährlich ist der Loop-Belt.

Verpflegung an Bord

Die Verpflegung des Kindes an Bord des Flugzeuges stellt dagegen kein großes Problem dar. Milchfläschchen oder Nuckelflaschen mit Wasser oder einem anderen Getränk sowie Gläschen mit Babynahrung darf man problemlos mit an Bord nehmen. Man sollte beim Sicherheitscheck nur darauf hinweisen, dass man das dabei hat  und das vorzeigen, dann gibt es eigentlich auch keine Probleme damit. Teilweise wird die Babynahrung gesondert kontrolliert, in den USA wird beispielsweise ein Papier darüber gehalten. Deshalb etwas mehr Zeit für die Sicherheitskontrolle mit einplanen.

Übernachtung mit Kindern

Bei der Auswahl der Unterkunft sollte man auf jeden Fall klären, ob ein Reisebett oder Kinderbett zur Verfügung gestellt wird und ob das extra kostet.deryan Ist letzteres der Fall, dann ist es eventuell billiger, das Reisebett mitzubringen, weil viele Fluggesellschaften das kostenlos befördern. Was bleibt ist die Schlepperei. Eine gute Alternative sind Pop-up-Reisebetten, einen Überblick über diese sehr leichten und sehr schnell aufbaubaren Betten findet ihr hier.

Wenn das Kind im Elternbett schlafen soll, dann sollte man vorab darauf achten, wie breit das Bett ist. Gut ist es, über verschiedene Bezeichnungen Bescheid zu wissen. Ein twin-bed ist ein Einzelbett. In manchen englischsprachigen Ländern heißt es auch single-bed. Twin-beds sind also zwei separate, dicht neben einander oder mit einem Abstand von einander aufgestellte Betten. Ein double-bed ist ein Doppelbett, d. h. ein Bett für zwei Personen mit einer oder zwei Matratzen. Queen-size-Betten sind 1,50 Meter breit, ein King-size-Bett ist dagegen  zwischen 1,80 m und 2 m oder sogar 2,20 m breit. Französische Betten liegen mit 1,40 m bis 1,60 m Breite zwischen diesen beiden Modellen.

Sehr praktisch für Reisende mit Kindern ist es auch, wenn die Unterkunft eine Kochgelegenheit oder eine Mikrowelle und einen Kühlschrank hat.

Schutz vor Sonne und Mücken im Urlaub

Sonnenschutz ist ein wichtiges Thema, aber bei Kindern unter einem Jahr sollte man nur Sonnencremes mit mineralischem Filter verwenden. Wenn man Wert auf eine bestimmte Sonnencreme legt, weil einem die Inhaltsstoffe wichtig sind, dann sollte man die Sonnencreme am besten zu Hause in ausreichender Menge kaufen und mitnehmen. Welche Sonnencreme für Kinder unter 1 Jahr am besten geeignet sind, steht in “Die beste Sonnencremem für Babys”.

SonnenschutzEine weitere Möglichkeit, Kinder vor Sonne zu schützen, ist UV-Schutzkleidung. Generell bietet jedes Textil einen gewissen Schutz vor den ultravioletten Strahlen der Sonne. Wie hoch dieser Schutz ist, hängt in erster Linie vom Gewebetyp und der Dichte des Gewebes ab. Grundsätzlich gilt: je dichter gewebt, desto besser. Polyesterfasern schützen besser als Baumwolle. Für spezielle UV-Schutzkleidung  gibt es drei Standards: den Australisch-Neuseeländischen Standard (AS/NZS 4399:1996), den Europäischen Standard (EN 13758-1) und den UV-Standard 801.

Während die Messungen zur Bestimmung des UV-Schutzfaktors (UPF) für den Australisch-Neuseeländischen und den Europäischen Standard nur am ungedehnten, trockenen Textil im Neuzustand durchgeführt werden, wird beim UV-Standard 801 die Messung auch am nassen, gedehnten Textil vorgenommen. Entsprechend empfiehlt die “Internationale Prüfgemeinschaft für angewandten UV-Schutz” für die Messung des UV-Schutzfaktors nach dem UV-Standard 801, der die ungünstigsten Tragebedingungen zugrunde legt.

Ein UPF von 50+ besagt, dass der Stoff weniger als ein Fünfzigstel der UV-Strahlung durchlassen soll, also maximal 2 Prozent. 98 Prozent der UV-Strahlung werden abgeblockt. Gleichzeitig gibt der UPF Orientierung für die Aufenthaltsdauer in der Sonne: Wer ohne Schutz nach etwa 10 Minuten einen Sonnenbrand bekommt, kann in einem Hemd mit UPF 50+ mindestens 50 Mal so lange in der Sonne bleiben, ohne dass die Haut Schaden nimmt, also etwa 500 Minuten oder rund acht Stunden. Das höchste was es gibt ist UPF 80.

Wenn man Strandurlaub macht, ist es eventuell auch notwendig, eine Strandmuschel oder einen Sonnenschirm als Sonnenschutz mitzunehmen.

Auch Mücken können in fernen Ländern ein Problem für Babys und Kleinkinder sein, vor allem wenn sie Krankheiten wie Dengue oder Malaria übertragen. Die meisten Repellents sind allerdings nicht für Säuglinge geeignet, da hilft dann nur ein Moskitonetz für das Kinderbett und für den Kinderwagen. Bestellbar beispielsweise hier*. Welcher Repellent für welches Alter geeignet ist, könnt ihr im Artikel Mückenschutz für Kleinkinder und Babys nachlesen.

Windeln und Babynahrung im Ausland

Windeln für einen dreiwöchigen Urlaub mit zu schleppen, macht wenig Sinn. Am besten man nimmt einen Vorrat für die Reise und die ersten drei Tage mit und deckt sich dann vor Ort mit Windeln ein. Pampers werden von dem multinationalen Konzern Procter&Gamble hergestellt und sind weltweit erhältlich. Gut zu wissen: Pampers heißen lediglich in der Türkei „Prima“ und in Spanien und Portugal „Dodots“. In allen anderen Ländern dieser Welt heißen Pampers laut P&G-Pressestelle einfach Pampers. Allerdings sind sie nicht überall erhältlich, in Thailand beispielsweise sucht man Pampers vergeblich.

Natürlich gibt es auch in anderen Ländern Babynahrung, allerdings kann die sich von der hier in Deutschland angebotenen doch sehr stark unterscheiden. In manchen Ländern wird mit Obst- statt wie bei uns üblich mit Gemüsebrei mit der Beikost angefangen. Dort ist es schwierig, Gemüsegläschen mit nur einer oder zwei Zutaten zu finden. Auch gibt es nicht überall Bioware und Gläschen sind beispielsweise in Dänemark sehr viel teurer als hierzulande. Deshalb kann es sinnvoll sein, Gläschen mitzunehmen.  Dabei sollte man allerdings beachten, dass im Kofferraum eines Autos Temperaturen von über 40°C und mehr erreicht werden können. Trockenprodukte wie Milchnahrung, Getreidebreie in Pulverform und Gläschen auf der Basis von Früchten sind unempfindlich. Gemüse und fleischhaltige Produkte dagegen sind empfindlich, wenn sie längere Zeit Temperaturen über 40°C ausgesetzt sind. Deshalb ist auf die Temperatur für diese Produkte besonders zu achten. Diese Produkte sollte man möglichst im Fahrerraum transportieren. Hier werden die Temperaturen durch Lüftung und Klimatisierung niedriger sein.

Wer mit dem Kind im Urlaub baden will, braucht Schwimmwindeln. Einwegschwimmwindeln nehmen viel Platz im Koffer weg, eine Alternative sind mehrfach verwendbare Schwimmwindeln. Hier gibt es einen Test mit Infos zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Schwimmwindel-Modelle.

Link- und Buchtipps rund ums Reisen mit Kind

Weitere sehr ausführliche und gut recherchierte Infos rund um das Thema Reisen mit Kind findet Ihr bei Kidsaway. Die Betreiberin Kerstin Führer hat auch ein Buch zum Thema Fliegen mit Baby und Kleinkind* herausgegeben, in dem 190 Fragen und Antworten versammelt sind. Interessant ist auch Inka Schmelings Abenteuer Elternzeit: Ein Ratgeber über das Reisen mit Baby und Kleinkind*. Sehr nützlich und inspirierend ist außerdem die Serie Reisen mit Kind der Zeit.

Fotos: Flickr/ttumlin unter CC BY-NC-SA 2.0, Deryan, Mamaclever

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Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

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