Für einen guten Start ins Leben: Babyfreundliche Krankenhäuser

Babyfreundliches KrankenhausNoch in den 1970er-Jahren waren Geburtskliniken alles andere als babyfreundlich: Mutter und Neugeborenes wurden kurz nach der Geburt getrennt, sein Kind bekam man in den folgenden Tagen oft nur zum Stillen nach festem Zeitplan zu sehen. Heute ist das zum Glück anders. Besonderes Augenmerk auf die Bindung zwischen Eltern und Kind legen Krankenhäuser, die als Babyfreundlich zertifiziert sind.

Die Initiative Babyfreundliches Krankenhaus wurde 1991 von der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem Kinderhilfswerk UNICEF gestartet. Ziel ist es, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen und die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen zu fördern.

Babyfreundliche Krankenhäuser vermeiden Routinen, die das erste Kennenlernen des Neugeborenen und das Entstehen der Eltern-Kind-Bindung stören könnten. Der direkte Hautkontakt und das erste Anlegen haben großen Einfluss darauf, ob und wie lange ein Baby gestillt wird. Babyfreundliche Krankenhäuser ermöglichen deshalb den Hautkontakt mit dem Baby schon direkt nach der Geburt, auch nach einem Kaiserschnitt. Sie bieten zudem eine umfassende Betreuung rund um die Geburt und das Personal ist speziell zum Thema Stillen fortgebildet worden. Babyfreundliche Krankenhäuser berücksichtigen außerdem den individuellen Stillrhythmus und sorgen dafür, dass man rund um die Uhr mit seinem Baby zusammen sein kann. Auch die Essenszeiten für die Mütter sind flexibel.

Logo BabyfreundlichDie WHO/UNICEF-Initiative zertifiziert Geburts- und Kinderkliniken. Grundlage der Zertifizierung sind die B.E.St.-Kriterien. B.E.St steht für „Bindung“, „Entwicklung“ und „Stillen“.Wenn Kliniken diese Kriterien nachweislich in ihrer Routine umgesetzt haben, erhalten sie das Qualitätssiegel “Babyfreundlich”. Babyfreundliche Einrichtungen sind auch an der Auszeichnungsurkunde von WHO und UNICEF mit dem Picasso-Motiv “Maternité” zu erkennen. In Deutschland sind bereits 126 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 81 davon sind als “Babyfreundlich” zertifiziert. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.

Wer eine Babyfreundliche Klinik für die Entbindung sucht, kann auf der Internetseite der Initiative nachschauen, welche Krankenhäuser zertifiziert sind.


Eva Dorothée Schmid

Ich bin Journalistin und Mutter eines Sohnes (geb. 2012) und einer Tochter (geb. 2015), wohne in Hamburg und versuche als Mamaclever, Eltern fundierte Antworten auf alle Fragen zu geben, die sich mit Baby, Klein- oder Kindergartenkind so stellen.

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